Hupfeld, Ludwig
Firmenname:
1892-1904 Ludwig Hupfeld (vorm. J.M.Grob & co.)
1904-1926 Ludwig Hupfeld AG
1926-1935 Leipziger Pianoforte- und Phonola-Fabriken Hupfeld-Gebr. Zimmermann AG
1935-1945 Hupfeld-Gebr. Zimmermann AG
Produkte:
Klaviere und Vorsetzer
 
Klavierspieler
 
 

 Im Jahr der Übernahme der Firma →Grob, 1892, baute man deren Spezialitäten weiter. Die „ 36er und 61er Klavierspieler“ ließen sich laut Inserat „mit Leichtigkeit an jedem Piano anbringen“ (Inserat ZfI 12/1892, S. 616). Der 36-tönige Apparat lief mit runder Lochplatte (Ariston-Pappplatte), der 61-tönige mit langen Papierstreifen. Beide Instrumente funktionierten mechanisch (ohne Pneumatik) mit Kurbelantrieb. Auch 1897 annoncierte die Firma „Pianospiel-Apparate zum Vorstellen und zum Einbauen“ (Inserat ZfI 17/1897, S. 728). In dieser Zeit baute man auch 42-tönige Apparate, wie ein erhaltenes Gerät im Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig belegt.

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1892

  Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1892

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Phonola
 
 

Der erste pneumatisch laufende Vorsetzer, 1902 zur Herbstmesse präsentiert (ausführlich ZfI 22/1902 S.908), ging als „Erster deutscher Klavier-Kunst-Spiel-Apparat“ (Inserat ZfI 21/1901, S. 910) in die Geschichte ein. Mit diesem Produkt übertraf Hupfeld die amerikanische Konkurrenz mit der bereits eingeführten „Pianola“ der Aeolian Company. Hatte die Pianola 66 Töne zur Verfügung und kostete 1200 Mark, so gab es die Phonola mit 72 Tönen und geteilter Windlade für 850 Mark. Die Notenrollen waren aus dünnem, stabilem Papier. 1903 produzierte das Unternehmen 15 Geräte pro Woche (ZfI 23/1903 S. 446). 1906 wurde die Phonola immer noch sehr gut verkauft, so dass ein weiteres Terrain der Firma bebaut werden musste, um die jetzige Produktions-Ziffer von 2000 pro Jahr sehr zu steigern (ZfI 26/1906, S.550).

Bild: Inserat aus ZfI 22/1902 S. 885

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Mechanisches Klavier
 
 

1892 präsentierte man als Spezialität das „Mechanische Klavier“ (Inserat ZfI 12/1892, S. 616; ausführlich mit Bild ZfI 12/1892, S.706). Bei diesem Instrument befindet sich unterhalb der Tastatur ein Art Schubfach mit der Notenrolle. Die Übersetzung in klingende Töne erfolgte über einen ausgeklügelten Hebelmechanismus. Bei dem „unsichtbaren Pianisten“ (siehe Inserat) von 1897 erfolgte auch die Pedalbedienung auf mechanische Weise. 

Bild: Inserat aus ZfI 13/1893 S. 333

 

Bild: Inserat aus ZfI 17/1897 S. 728

 

  

Klaviere und Vorsetzer
 
Hupfelds Elektrisches Klavier
 
 

Auch nach Einführung der pneumatischen Technik baute man bei Hupfeld mechanische Klaviere. In einem Katalog von 1907 empfahl man das „Elektrische Klavier ohne Pneumatik“ speziell für abgelegene Orte, in denen eine regelmäßige Wartung schwer möglich war. Das besonders robuste, 61-tönige Klavier enthielt eine „Walze mit schleifenden Segmenten und Preßspan-Noten“ und war für 2000 Mark (für Kunstspiel ab 2500 Mark) zu haben, laut einem Firmenkatalog von ca. 1907.

Klaviere und Vorsetzer
 
Phonoliszt
 
 

Dieses Erfolgsprodukt der Firma wurde 1904 zur Herbstmesse neu präsentiert: Das Klavier enthält einen pneumatischen Kunstspielapparat mit selbsttätig zurückrollenden Papiernoten (ZfI 24/1904, S.1028). Laut einem Firmenkatalog von ca. 1907 kostete der 72-tönige Phonoliszt 2950 Mark. 1928 gab es den Animatic-Phonoliszt als „Meisterpiano, für höchste Ansprüche“ für 4000 Mark oder als Flügel ab 8200 Mark.

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907

 

  

Klaviere und Vorsetzer
 
Phonoliszta
 

Das Instrument, 1905 zur Ostermesse neu präsentiert, stellte ein kleineres und billigeres   Phonoliszt-Modell dar (ZfI 25/1905 S.478).

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Clavitist
 
 

Das 1905 zur Herbstmesse neu präsentierte Instrument wurde als billigstes pneumatisches Klavier zum Kauf angeboten (ZfI 25/1905, S.983). Laut einem Firmenkatalog von ca. 1907 kostete die einfache Ausführung, mit 61-tönigem Spielapparat, ab 1800 Mark. 1915 führte man auch Kriegsmodelle für 1400 Mark, ohne Klaviatur und mit weniger Effekten (Firmenkatalog 1915). 1925 hatte „Clavitist“ 88 Töne; außerdem verkaufte man den  Kunstspiel-Clavitist  mit mehr Nuancierungs-Möglichkeiten (laut Firmenkatalog); 1928 kostete der Kunstspiel-Clavitist ab 2800 Mark (Firmenkatalog).

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907

 

Klaviere und Vorsetzer
 
DEA
 

1907 zur Ostermesse präsentiert man DEA als „epochemachende Neuheit“ (ZfI 27/1907 S.480). Es handelte sich um ein hochwertiges Reproduktionsklavier bzw. -flügel zum Abspielen von Künstlerrollen. Die besten Interpreten kamen in den Aufnahmesalon von Hupfeld zum Einspielen der Notenrollen.

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Phonola-Piano
 
 

1907 zur Ostermesse offerierte die Firma das Phonola-Piano, eine Kombination des Phonola-Vorsetzers mit einem Klavier (ZfI 271907 S. 480). Die Zeit der Vorsetzer ging bereits zu Ende, da man den pneumatischen Mechanismus nun auch direkt in ein Klavier einbauen konnte. Phonola war ein Kunstspielklavier mit Tretbälgen und Schalthebeln, durch die man großen Einfluß auf die Interpretation zu nehmen vermochte. Ab 1908 gab es den Solodant-Phonola-Flügel  (ZfI 28/1908 S.1020)

Klaviere und Vorsetzer
 
Triphonola
 
 

1920 zur Frühjahrsmesse gab es die ersten Triphonola-Flügel und .Klaviere. Diese stellten die Vereinigung des DEA und Phonola in einem Instrument dar, so dass man sowohl (1) per Hand auf Tasten spielen als auch (2) Notenrollen abspielen und persönlich mittels Tretbälgen und Hebeln interpretieren oder auch (3) durch Druck auf den Knopf – ganz passiv - das Meisterspiel reproduzieren konnte (ZfI 40/1920, S.531). Noch 1932 inserierte man „Phonola und Triphonola,Elektrische Kunstspiel-Klaviere“ (Inserat ZfI 52/1932, S. 221).

Bild: aus einem Verkaufskatalog von ca. 1923

 

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Einbau-Apparat
 
 

Als eine der ersten Firmen lieferte Hupfeld 1892 als höchste Neuheit diesen Spiel-Apparat zum Einbauen in Klaviere. Solche Geräte wurden fortan kontinuierlich geboten, und gemäß einer Notiz von 1926 galt Hupfeld als führende Fabrik dieser Branche (ZfI 46/1926, S. 1107). 

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1892

 

  

Flötenwerke
 
Aeolion
 
 

1895 wurde der Automat zur Ostermesse neu präsentiert: Ein Musikwerk mit 83 Holz- und Zinnpfeifen, das ein mittleres Orchestrion ersetzen sollte und als verhältnismäßig billig beschrieben wurde. Es hatte keine Klaviatur, aber Notenrollen „von beliebiger Länge“, die sich durch Druck auf einen Knopf selbsttätig zurückrollten (ZfI 15/1895, S.429). 1896 liefert man es mit selbsttätig zurückrollenden Papier-Notenrollen und 100 Pfeifen (davon über die Hälfte aus Zinn) in folgender Registratur: Lieblich gedackt 16’, Flauto traverso 8’, Wienerflöte 4’ (ausführlich ZfI 16/1896, S. 387). 1898 offerierte die Firma einen neuen Typ mit 150 Pfeifen, Trommel, Becken und Pressspan-Notenrollen, bei Bedarf mit Akkumulator (ZfI 18/1898, S. 939).

 Bild: Inserat aus ZfI 16/1896 S. 382

 

Flötenwerke
 
Excelsior
 

In einem Firmenkatalog von ca. 1907 listete man den Excelsior-Automaten mit 200 Pfeifen in fünf Registern, großer und kleiner Trommel, Pressspannotenrollen, ab 5300 M. Weitere Einzelheiten sind unten im Bild ersichtlich.

   
Bilder: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907    
Klavier-Orchestrions
 
Atlantic
 
 

Um 1900 baute man in der Firma auch Stiftwalzen-Orchestrions mit Gewichtsaufzug. Ein erhaltenes Exemplar enthält folgende Funktionen: Klavier, Mandoline, Xylophon, Becken, Trommel und Triangel. (Auto und Technik Museen Sinsheim und Speyer e.V./ Schlicht, Hans-Jürgen, Musikautomaten, Moden und Uniformen im Technik Museum Speyer, Speyer 2006, S.43).

Bild: aus einem Verkaufskatalog der Firma von ca. 1927

1927 offerierte man in einem Verkaufskatalog dieses billige Instrument unter demselben Namen wie das vorherige, jedoch pneumatisch mit Lochband-Rollen ohne Manual.

  

Klavier-Orchestrions
 
Helios
 
 

1905 zur Ostermesse offerierte Hupfeld dieses pneumatische Klavier-Orchestrion mit Lochband-Rollen ohne Manual, mit Mandolinen-Effekt und Pfeifen (ZfI 25/1905, S.478). In einem Verkaufskatalog der Firma von 1907 beschrieb man folgende Ausführungen:

Helios I mit Klavier, Mandoline, Violine, Viola, Flöte, großer und kleiner Trommel, Becken, Glockenspiel; ab 3300 M. Helios II mit Klavier, Mandoline, großer und kleiner Trommel, Becken, Glockenspiel, Violine, Viola, Cello, Violon-Baß, Pikkolo-Flöte, ab 5300 M, für große Säle. Laut einem Katalog von 1913 kostete Helios II ab 7400 M.

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907

   

 

Klavier-Orchestrions
 
Jazz-Orchestrion
 
 

1927 verkaufte die Firma das Hupfeld-Sinfonie-Jazz-Orchester, laut einem Katalog der Firma mit „Saxophon und Lotosflöte“, siehe Bild. 1932 offerierte man als neu ein „Sinfonie-Jazz mit selbstspielendem Tango-Akkordion“ (Inserat ZfI 52/1932, S. 221).

Bild: aus einem Verkaufskatalog von ca. 1927

 

Klavier-Orchestrions
 
Mandolina
 

1905 zur Ostermesse zeigte man dieses pneumatische Klavierorchestrion mit Papier-Rollen und mit Mandolinen-Effekt (ZfI 25/1905, S.478). In einem Verkaufskatalog von 1907 listete man die Mandolina für große Lokale mit 52 Klavier- und 28 Mandolinentönen, große und kleine Trommel, Becken, Glockenspiel; zu haben ab 2700 M.

 

Klavier-Orchestrions
 
Modell B, O
 

In einem Verkaufskatalog von ca. 1907 offerierte man diese Klavier-Orchestrions mit Pressspan-Rollen, mit Klavier, Pauken, Trommel, Becken, Glockenspiel, Violine, Flöte, ab 3600 M. Wie unten beschrieben, waren die Pressspanrollen besonders dick und robust. Man konnte sie als umlaufendes Endlos-Band oder als lange Rolle erwerben.

 

Bilder: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907

Klavier-Orchestrions
 
Modell E
 

Laut einem Verkaufskatalog von ca. 1907 empfahl man für größte Lokale dieses Klavier-Orchestrion mit Pressspan-Rollen mit Klavier, Violine, Viola, Flöte, Klarinette, Cello, Zither, Kastagnette, Pauke, Trommel, Becken; ab 8000 Mark.

 

Klavier-Orchestrions
 
Modell F
 
 

Laut Verkaufskatalog von ca. 1907 Katalog produzierte Hupfeld dieses exklusive  Klavier-Orchestrion mit Pressspan-Rollen, Modell „Riesen-Burg“, für größte Lokale, ab 10.800 Mark.

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907

 

 

Klavier-Orchestrions
 
Orchestrophon
 

1902 zur Herbstmesse wurde es neu präsentiert: Ein kleines billiges Orchestrion mit  runder Metallnotenscheibe ohne Zacken, mit Gewichtsaufzug oder elektrisch, das Klavier mit Dämpfung und Repetitionsmechanik, dazu 25 Violinpfeifen, 18 Flöten, Glockenspiel (ZfI 22/1902, S.908; Inserat S. 910).

 

Klavier-Orchestrions
 
Pan-Phonoliszt
 
 

Sehr erfolgreich verkaufte sich dieser 1912 zur Herbstmesse präsentiert Pan-Phonoliszt mit Saiten und Pfeifen, auch zum Handspiel geeignet (ausführlich in: ZfI 32/1912, S.1305). In einem Verkaufskatalog von ca. 1913 beschrieb man das Instrument genauer: Pan-Phonoliszt bestand aus einem soliden Klavier; die eingebaute (Excelsior-Kunstspiel-) Pneumatik  war mit geteilter Lade ausgestattet, damit der Bass- und Diskantbereich getrennt nuanciert werden konnten. Mit „dezenter Harfenimitation“ sowie mit Pfeifen zur Imitation der Violine (inklusive Schwellkasten), schließlich mit einem „Spezial-Harmonium mit Schwellvorrichtung“ und –auf besonderen Wunsch- mit 24-tönigem Xylophon. Das Instrument kostete ab 6700 Mark und wurde besonders für Kinos  empfohlen.

Bild: aus einem Verkaufskatalog von ca. 1913

 

Klavier-Orchestrions
 
Pepita
 

Das pneumatische Orchestrion wurde um 1908 mit den Instrumenten Klavier, Xylophon, Triangel, Trommel und Violinflöte gebaut.

 

Klavier-Orchestrions
 
Orchester-Musikwerk
 
 

1902 zur Ostermesse wurde es erstmals präsentiert: Das Piano-Orchestrion in drei Größen mit Klavier-Moderatorzug, d.h. man verwendete verschiedene Bälge mit unterschiedlicher Windstärke (ZfI 22/1902 S.389). In Inseraten beschrieb man es folgendermaßen: „Elektrisches Orchester-Musikwerk, neuester Erfolg, großes kreuzsaitiges Klavier, 66-120 Pfeifen, Flöte, Violine, Cello, Klarinette, Becken, Pauke, Militärtrommel, volles Glockenspiel etc. Keine Walzen, sondern auswechselbare zähe Pappnoten“ (Inserat ZfI 22/1902, S. 736).

Bild: Inserat aus ZfI 22/1902 S. 736

 

Klavier-Orchestrions
 
Riesen-Orchestrion
 

1909 präsentierte man ein solches Instrument (ausführlich mit Bild ZfI 29/1909, S.1231).

 

Klavier-Orchestrions
 
Universal
 
 

1906 zur Herbstmesse wurde dieser Typ neu präsentiert (ZfI 26/1906 S.1096). Ab 1907 war er laut einem Verkaufskatalog erhältlich als Universal A (30 Mandolinentöne, ab 2130 Mark) und Universal C (Mandoline, Glocken, große und kleine Trommel, Becken, ab 3100 Mark). Auch 1925 verkaufte man Universal mit Mandoline, Xylophon u.a. in mehreren Modellen (Firmenkatalog).

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1907

 

 

Harmoniums
 
Harmonium
 
 

1892 bot man als Spezialität das mechanische Harmonium nach amerikanischem Stil, mit Saugluftsystem und fünf Oktaven, auch mit der Hand spielbar (Inserat ZfI 12/1892, S. 616). Dabei handelte es sich um eine Konstruktion der gerade übernommenen Firma →Grob, J.M.  1897 offerierte man das Orgel-Harmonium nach amerikanischem System, auch für Handbetrieb geeignet, mit durchlochten. Karton-Notenrollen, pneumatisch mit fünf Oktaven Tonumfang, 8’- und 4’- Register, sowie Knieschweller (ZfI 17/1897, S. 925).

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1892

     

Harmoniums
 
Clavimonium
 

1913 empfahl man dieses Instrument speziell für den Kinobetrieb: Klavier und Harmonium waren in einem Instrument vereint und mit Zwillingsrollensystem ausgestattet. Es konnte im Wechsel selbsttätig und pneumatisch gespielt werden (z.B. bei Erschöpfung des Spielers) und kostete ab 4000 Mark (laut einem Verkaufskatalog).

 

Streichinstrumente
 
Violina
 

Bild: aus einem Verkaufskatalog der Firma von 1925

 

Zwischen 1907 und 1914 erwirkte man bei „Hupfeld“ insgesamt 14 Patente und 5 Gebrauchsmuster für Erfindungen im Zusammenhang mit mechanischen Streichinstrumenten. Die bedeutendsten waren der Ringbogen und das mechanische Streichinstrument mit eben diesem Ringbogen und inliegend angeordneten Geigen, die mittels Bälgen an den Bogen angedrückt werden können, beides 1908 patentiert (Nr. 215839, siehe Patente). Mit dem Ringbogen schuf man einen umlaufenden, endlosen Streichbogen ohne eine den Klang störende Verbindungsnaht; d.h. mehrere tausend Streichfäden sind im Inneren eines Metallreifens segmentförmig so angeordnet, dass sie zusammen einen Ringbogen ergeben.

Bei den Hupfeld’schen Instrumenten stehen nun innerhalb des Ringbogens mehrere (meist drei) Geigen mit jeweils nur einer Saite aufrecht auf beweglichen Trägern. Während die Saiten am Hals mit Tastenhebeln abgegriffen werden, sorgen pneumatisch betriebene Bälge dafür, dass die gerade benötigte Geige nach vorn bewegt und an den ständig in Rotation begriffenen Ringbogen gedrückt wird. Durch schnelleres Rotieren des Bogens und stärkeres Andrücken kann die Lautstärke erhöht (oder umgekehrt vermindert) werden. Auch ließ sich Hupfeld weitere Effekte wie die Tremoliervorrichtung schützen.

Das Violina genannte Instrument ließ sich kombinieren mit den Klavieren vom Typ Clavitist, Phonoliszt (mit Betonungseinrichtung) und DEA (mit Künstler-Notenrollen). Weltweit am meisten Verbreitung erfuhr die Hupfeld Phonoliszt Violina in mehreren Ausführungen, meist mit drei Geigen ausgestattet. 1908 unter der Bezeichnung „Violina Phonoliszt“ erstmals zur Messe vorgestellt, nannte sie sich ab 1910 „Phonoliszt-Violina“ (vgl. Hocker und Wendel 1990). Laut einem Firmenprospekt von ca. 1913 ist sie „...ein Doppelinstrument, das zwei Künstler, den Geiger und den Pianisten, voll ersetzt.“ Als weiterer Service wurde geboten: „Eine genial einfache Stimmvorrichtung gestattet die Reinstimmung der Saiten jedem Laien, indem man den Klavierton mit der Saite zusammenklingen lässt“. Für größere Säle lieferte man die Violina mit sechs Geigen.

Zithern
 
Cymbal
 
 

Cymbal/ Cymbal-Pianett: Die Instrumente wurden 1892 neu präsentiert (ZfI 12/1892, S. 616). Das Cymbal-Pianett war ein piano-ähnliches Instrument, welches mit Klaviatur (44 Töne) oder mechanisch spielbar den Zither- oder Mandolinenton „in sehr angenehmer und charakteristischer Weise“ nachahmt. „Cymbal“ war ähnlich, aber kleiner, mit 36 Tönen (ZfI 52/1932, S. 221).

Bild: aus dem Verkaufskatalog der Firma von 1892

 

 

Zithern
 
Arpanetta
 

1895 zur Ostermesse wurde das Instrument neu präsentiert (ZfI 15/1895, S.429). Über diese mechanische Zither mit auswechselbaren Faltkarton-Streifen berichtete man: Sie „...kann als wirklicher Ersatz für die echte Schlagzither gelten. Mittels auswechselbarer, langer Noten, die einfach eingelegt werden, und eines durch Kurbel in Bewegung gesetzten Mechanismus kann man Stücke von beliebiger Länge wiedergeben“ (ZfI 16/1895 S. 122). Bei der Arpanetta werden also sämtliche Melodie- und Begleitsaiten automatisch angezupft. Im Katalog HOLZWEISSIG von 1897 S. 153 gab es das Instrument „zum Kurbeln“ mit Schlüssel und Stimmpfeife für 34,75 Mark.

Zubehör
 
Notenrollen
 

Notenrollen aller Art fertigte man in dieser Fabrik selbst. Einer Notiz zur  Herbstmesse von 1905 zufolge umfasste das Phonola-Repertoire damals 3000 Notenrollen. Zugleich erfolgte die Einführung der Künstler-Musikrollen für Phonola (ZfI 25/1905 S.983; weitere Details siehe Schmitz 2001).

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Uniola
 
Es ist dies ein pneumatisches Kunstspiel-Klavier in relativ schlichter Aufmachung. Der Beginn der Produktion lag wahrscheinlich um 1911, als das Warenzeichen UNIOLA eingetragen wurde: Nr. 140653  H 21715, ab 2.3.11  (ZfI 31/1911 S.1021).Zudem gibt es eine Notiz in der Deutschen Instrumentenbau-Zeitung S. 297 (März 1912): „Auf dem Gebiete der persönlichen Klavierspiel-Instrumente hatte die Firma als Neuheit das Uniola Modell III ausgestellt, ein sehr ansprechend stilisiertes Piano mit zweierlei Tretart für Anfänger und Fortgeschrittene“.

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Unioliszt
 
Dieses pneumatische Pianino lief sowohl elektrisch als auch mit Tretpedalen und funktionierte mit 73er Notenrollen der Phonoliszt-Apparate. Die Produktion erfolgte wohl zur gleichen Zeit wie die Uniola-Instrumente, also ab ca. 1910.