Zimmermann, Gebr.
Firmenname:
1884-1895 Gebr. Zimmermann

1895-1926 Leipziger Pianoforte-Fabrik Gebr. Zimmermann AG

Adressen:
1888-1889      Alexanderstr. 1
1890-1892      Sellerhausen Schützenhausstr.6, Magazin: Erdmannstr.10
1893                Fabrik Mölkau. Magazin: Erdmannstr. 10
1894-1897      Sellerhausen Schützenhausstr. 6, Fabrik in Mölkau
1905-1925      Mölkau, Stötteritzer Weg
Verzeichnet im Leipziger Adressbuch:
1888-97, 1905, 1911-25

Das Unternehmen von Zimmermann beinhaltete in erster Linie eine renommierte, große Klavierfabrik (hierzu weitere Details siehe Literatur). Mechanische Instrumente spielten nur eine geringe Rolle: Zimmermann trat als einer der ersten Produzenten von Piano-Orchestrions 1893 mit einem per Stiftwalze gesteuerten „Drehklavier“ an die Öffentlichkeit. Doch baute man diese Fabrikationssparte nicht weiter aus; nach 1894 wurden keine selbstspielenden Instrumente mehr inseriert oder erwähnt. Es lässt sich jedoch vermuten, dass die hier gebauten Klaviere für den Einbau von Spielapparaten zur Verfügung gestellt wurden.

Erst Jahrzehnte später, kurz vor der Fusionierung mit →Hupfeld, Ludwig, im Jahre 1926, finden sich Hinweise auf die eigene Produktion von pneumatischen Einbau-Apparaten. 

Firma in Daten:
  • 1884 Firma am 1.4. von Max Zimmermann in der Werkstatt seines Vaters (Tischler Friedrich Zimmermann) gegründet; wenig später tritt der Bruder Richard ein
  • 1886 Eintragung ins Handelsregister, Inhaber: Georg Richard und Friedrich Max Zimmermann (ZfI 7/1886 S.78 und ZfI 29/1909 S. 700)
  • 1890 Errichtung einer Verkaufsstelle in der Zeitzer Str. 13; hier werden neben dem eigenen Fabrikat alle Arten von Musikinstrumenten geführt (ZfI 11/1890 S.66)
  • 1892 Neubau einer Fabrik in Mölkau bei Leipzig (ZfI 29/1909 S. 700)
  • 1895 Unternehmen wird zur Aktiengesellschaft: „Leipziger Pianoforte-Fabrik Gebr. Zimmermann AG“ (ZfI 16/1895 S. 81). Anbau der Fabrik  (ZfI 29/1909 S. 700)
  • 1900 Prokura für Kaufmann Heinrich Georg Curt Heydenreich (ZfI 20/1900 S. 951)
  • 1903 Georg Richard Zimmermann aus  dem Vorstand ausgeschieden, Friedrich Max Zimmermann jetzt technischer Direktor. Neues Vorstandsmitglied Ernst Paul Kappler
  • 1904 Errichtung Zweigfabrik in Eilenburg (ZfI 29/1909 S. 700)
  • 1905 jetzt 400 Arbeiter; produziert werden 5000 Instrumente im Jahr, die neue Zweigfabrik in Eilenburg kann bei Bedarf 10.000 Instrumente pro Jahr liefern (ZfI 25/1905 S. 763)
  • 1909 Eröffnung eines neuen Verkaufsgeschäftes Grimmaische Str. 13; jetzt 1000 Arbeiter (H)
  • 1910 Max Zimmermann wird Generaldirektor
  • 1911 Fabrikanlage in Seifhennersdorf ist fertig; die AG ist größte Pianofabrik Europas, 1400 Arbeiter und Angestellte, Jahresproduktion 12.000 Pianos (Henkel 2000). 

·         1926 Fusion mit → Hupfeld, Ludwig (Henkel S. 271) zur „Leipziger Pianoforte- und Phonola-Fabriken Hupfeld-Gebr. Zimmermann AG“

Literatur:
  • „Zum 25-jährigen Geschäftsjubiläum“, in: ZfI 29/1909 S. 700.
  • „Zum 70. Geburtstag des Direktors Richard Zimmermann“, in: ZfI 46/1926 S. 461.
  • Henkel, Hubert, Lexikon deutscher Klavierbauer, Frankfurt/Main 2000, S. 271.
  • Akte „Leipziger Pianofortefabrik“ Nr. 013/1 im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig, u.a. mit Vertrag der Veschmelzung vom 6.7.26.
  • Heise, Birgit, Mechanische Klavier-Orchestrions aus Leipzig, in: Das Mechanische Musikinstrument 103/2008, S.12-14.
  • Hocker, Jürgen, Faszination Player Piano - Das selbstspielende Klavier von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2009.