Zuleger, A.
Firmenname:
1872-1934  A. Zuleger
Adressen:
1875-1896 Königsplatz 4
1897-1934 Königsplatz 6
Verzeichnet im Leipziger Adressbuch:
1875-1934

Das Unternehmen befasste sich hauptsächlich mit dem Handel von Musikinstrumenten. Ab ca. 1905 wurden hier außerdem mechanische Zungeninstrumente und mindestens ab 1934  Mundharmonikas gebaut (laut Eintrag ins Leipziger Adressbuch).

Anton Zuleger, gelernter Metallblasinstrumentenbauer aus Graslitz, gründete 1872 in Leipzig diese Firma für Musikinstrumenten-Handel. Ab 1894 wurde er zugleich Teilhaber bei  →Zuleger & Mayenburg, einer Akkordeon-Fabrik und bedeutenden Handelsfirma. Zuleger war somit an zwei Unternehmen gleichzeitig beteiligt. 1905 stieg er bei Zuleger & Mayenburg aus, 1907 auch bei A.Zuleger. Beide Firmen produzierten noch über  Jahre weiter.

Auf Alfred Zuleger, wahrscheinlich den Sohn, wurden zwischen 1903 und 1906 mehrere Gebrauchsmuster zugelassen. Ein 1904 erteiltes Gebrauchsmuster (Nr. 226129) bezieht sich auf eine mechanische Harmonika. Ein Jahr später wurde auf die Firma das Warenzeichen Tanzbär eingetragen. Die kleine Ziehharmonika „Tanzbär“ wurde zu einem der erfolgreichsten Produkte der Firma. 1907 überließ Anton Zuleger das Geschäft Alfred.

Firma in Daten:
  • 1872 Gründung (ZfI 17/1897, S.289 und de Wit 1912)
  • 1895 Eintrag ins Handelsregister als Musikinstrumenten-Handlung, Inhaber ist Anton Zuleger (ZfI 15/1895, S.313)
  • 1897 25-jähriges Jubiläum (ZfI 17/1897, S. 289)
  • 1907 Anton Zuleger ausgeschieden, neuer Inhaber Alfred Anton Andreas Zuleger (ZfI 27/1907, S.329)
  • 1926 im Weltadressbuch de Wit verzeichnet; Inhaber ist Alfred Zuleger
  • 1934 laut Leipziger Adressbuch ist das Geschäft noch am Königsplatz 6
  • 1943 laut Leipziger Adressbuch ist das Geschäft jetzt in der Kurprinzstr. 19 (heutige Kurt-Eisner-Str.) und wird von Elisabeth Zuleger geleitet.
  • 1948 Geschäft besteht weiterhin, nun im Peterssteinweg 11
Personalien:
Zuleger, Anton
(*14.6.1849 Graslitz, † 16.9.1918 Leipzig). In Graslitz ausgebildet zum Metallblasinstrumentenbauer, wirkte er in Leipzig ca. 1869 – 1907 hauptsächlich als Händler. Seine Ehefrau Anna Maria lebte 1848 bis 1.11.1889 (laut polizeilichem Melderegister Leipzig).
Zuleger, Alfred Anton Andreas

(*29.5.1877 Leipzig † um 1943), wahrscheinlich der Sohn, wohnhaft unter derselben Adresse wie Anton (Königsplatz, laut polizeilichem Melderegister Leipzig). Alfred übernahm 1907 die Firma und war 1926 im Weltadressbuch noch als Inhaber genannt. Er wohnte bis 1934 am Königsplatz 6, 1939-43 in der Scharnhorststr. 43; danach wird er nicht mehr im Leipziger Adressbuch erwähnt. Ab 1943 ist er auch nicht mehr Inhaber. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Zuleger um 1943 verstorben ist.

Literatur:
  • Jüttemann, Herbert, Mechanische Musikinstrumente, Frankfurt/M 1987, S. 198 ff..
  • Heise, Birgit, Mechanische Handharmonikas aus Leipzig, in: Das Mechanische Musikinstrument 98/ 2007 (S. 17-21).
Warenzeichen:
  • „Tanzbär“ (mit Bild: Tanzbär im Kreis mit „A Z L“); Nr. 75644 Z. 1146  ab 9.1.05 (ZfI 25/1905 S.463)
Patente und Gebrauchsmuster:

Gebrauchsmuster (für Alfred Zuleger, Könisplatz 6)

  • 208962 Z. 2892 Blasinstrument mit durch Kurbelgetriebe über die Stimmklappen bewegtem Notenblatt. 26.6.1903 (ZfI 24/1903 S.77)
  • 213571 Z. 3034 Blasinstrument mit von einem Notenblatt betätigten Stimmklappen und vermittels Kurbel anzutreibendem Mechanismus zum Transport des abzuspielenden Notenblattes. 19.11.1903 (ZfI 24/1904 S.281)
  • 226129 Z. 3197 Mechanische Ziehharmonika, bei welcher die Stimmenklappen in mehreren Reihen neben- und hintereinander angeordnet sind und die zu je einer Klappe gehörigen Kanzellen durch eine im Mittelsteg derselben befindliche Durchbrechung miteinander in Verbindung stehen. 2.5.1904 (ZfI 24/1904 S.795)
  • 273280 Z. 3916 In einem mit einer Munharmonika [sic] verbundenen Rahmen pendelnd angeordnete Klangkörper nebst dazu gehöriger, mittels Hand zu betätigender Hammermechanik. 3.2.1906 (ZfI 26/1906 S.625)
  • 275445 Z. 3992 In einem lyraförmigen, mit einer Mundharmonika verbundenen Rahmen angeordnete Kastagnetten und Becken nebst dazu gehöriger, mittels Hand zu betätigender Hammermechanik. 24.3.1906 (ZfI 26/1906 S.725)

o       384668 Z. 5834 Musikinstrument, bestehend aus einer Mundharmonika und auf einer daran befestigten Tragplatte angeordneten, mittels Tasten in Tätigkeit zu setzenden Kastagnetten und Schlagbecken. 23.6.1909 (ZfI 29/1909 S.1213)