1897 Otto Helbig
1895-1897 Gohlis, Äußere Hallische Str. 8 (ZfI 15/1895 S. 881 und LAB)
Helbig und Polikeit erlangten 1895 und 1896 zusammen drei Gebrauchsmuster, die darauf deuten, dass sie Musikwerke mit Lochplatten entwickelten. Zur Herbstmesse 1895 präsentierten sie ihr „Euterpophon“ mit Stahlkamm und erhielten einen wohlwollenden Kommentar: „Wie die Fabrikanten ausführen, zeichnet sich der Notenzahn des Euterpophon dadurch aus, dass er durch das Spielen immer fester und dauerhafter wird... die Qualität und Fülle des Tones erschienen uns als wohlgelungen“ (ZfI 15/1895, S.881).
1897 wurde die Firma im LAB nur noch als „Otto Helbig“ gelistet; Polikeit hatte das Unternehmen offenbar verlassen. Anläßlich der Ostermesse berichtete man, dass das neue Produkt „Oberon“ – ein Symphonion-Musikwerk (→Symphonion) mit Warenautomat - von Hupfeld, Ludwig und Holzweißig, Ernst vertrieben würde (ZfI 17/1897, S.396). Danach erfuhr die Firma keine Erwähnung mehr.
(*1862 in Schleusingen) findet sich in den polizeilichen Meldebüchern von Gohlis (damals Leipziger Vorort) in der Schumannstr. 10 im Jahre 1882 als Stud. Phil. 1883 zog er ins Zentrum von Leipzig. Im Adressbuch von 1895 wird er als Kaufmann geführt, mit einer „Cigaretten-Agentur- und Commission-Gesellschaft“, Schenkendorfstr.59. In demselben Jahr muss er diese Firma zusammen mit Polikeit gegründet haben. Er wohnte 1897-98 in der Blücherstr. 45, 1899-1906 in der Kochstraße 118, 1911 Ludwigstr. 135, 1913-15 Paulinenstr. 15. Ein Kaufmann dieses Namens erscheint dann nochmals in den Adressbüchern, von 1922-34 in der Sebastian-Bach-Str. 30. Wenn es sich um denselben Otto Helbig handelt, wird er um 1934 im Alter von 72 Jahren verstorben sein.
Schweizer Patent 11012 Stimmendämpfungsvorrichtung. 14.9.1895. Patent-Anspruch: Stimmendämpfungsvorrichtung an Zungenmusikinstrumenten mit Anreißrädchen, gekennzeichnet durch eine zeitweilig unter Wirkung der Anreißrädchen stehende Dämpfungsfeder mit seitlich an der Zunge anliegenden Dämpfungslappen, senkrecht zur Rädchenebene gerichteter Angreiffläche für die Zähne des Rädchens und schräg gestelltem Fußstück, zum Zwecke, dass bei Druck der Rädchenzähne auf die erwähnte Angreiffläche infolge der erwähnten Schrägstellung des Fußes der Dämpfungslappen sich seitlich von der Stimmzunge abheben könne.