1892-1896 | Fabrik mechanischer Zithern „Chordephon“, Claus & co. |
1897-1913 | Fabrik mechanischer Zithern „Chordephon“, Clauss & co. |
1903-1913 |
auch “Chordephon-Musikwerke” |
Ab 1895 erlangte Max Otto Claus mehrere Patente und Gebrauchsmuster für selbstspielende Zithern und ließ sein Unternehmen zum Bau von solchen Instrumenten, so genannten „Chordephonen“, in demselben Jahr handelsgerichtlich eintragen. Nur drei Jahre später übergab der Mechaniker, der sich nun Clauss nennt, sein Geschäft an Eugen Kurt Felix. In einer Zeitungsnotiz hieß es, dass er es für zweckmäßiger erachtete, das Geschäft in kapitalkräftigere Hände zu übergeben. Clauss blieb aber Betriebsleiter (ZfI 18/1898, S.593).
Die mechanische Lochplatten-Zither Chordephon in vielen Varianten, auf einem Tischchen montiert oder im Wandschrank eingebaut, blieb das einzige Produkt der Firma und erfreute sich großer Beliebtheit. Zur Ostermesse 1897 wurde dem Instrument täuschend echtes Zitherspiel bescheinigt bei etwas zu hohem Preis (ZfI 17/1897, S.420). Im folgenden Jahrzehnt entwickelte man unterschiedliche Chordephon-Modelle; der Interessent vermochte zwischen billigen und robusten (für die Tropen tauglichen) Instrumenten, zwischen kleinen Tischvarianten oder großen, in Schränken eingebauten Typen auszuwählen. Zugleich erfolgten Verbesserungen am Windfang- und Bremssystem sowie an Vorrichtungen zum Halten der Stimmung.
1913 wechselte die Firma den Besitzer, und noch 1926 konnte man bei → Weißbach, Kurt solche Zithern und Platten erwerben.
(*1.9.1868), Mechaniker, zog 1886 von Leipzig-Möckern nach Leipzig-Gohlis in die Marienstraße. 1888 zog er in die Querstraße nähe Stadtzentrum von Leipzig, ab 1890 ist er wieder in Gohlis, Blumenstraße, ab 1896 wohnte er „bei Püttmann“. 1892 muss er diese Firma bereits gegründet haben, da es einen Eintrag ins Leipziger Adressbuch gibt. Für 1893 ist im polizeilichen Melderegister von Leipzig die Namensänderung (Claus → Clauss) vermerkt; er wird hier als Fabrikant bezeichnet. Clauss ist letztmalig 1915 im Leipziger Adressbuch, Grenzstraße 13, verzeichnet.
Patent (für Ewald Clauss in Leipzig-Gohlis)
o 61645 Vorrichtung zum Anreißen von Stahlstimmen und Saiten. 23.11.90 (ZfI 12/1902 S.229, Ausführlich mit Skizze S. 581)
Gebrauchsmuster (für die Firma)
o 52014 C 999 auf der Achse des Anreißrädchens und neben diesem sitzender im vorderen Teil geschlitzter und seitlich gebuckelter Dämpfer für mechanische Saiteninstrumente. 23.10.95 (ZfI 16/1896 S.431)
o 78285 C 1471 Notenschablonen und Notenwalzen für mechanische Musikwerke mit verkürzter Entfernung der Dämpferzeichen von ihren zugehörigen Notenzeichen. 15.3.97 (ZfI 17/1897 S. 839)
o 163123 C 3204 Stimmwirbel für Zithern mit eingestempeltem Saitennamen 21.9.01 (ZfI 22/1902 S.153)
o 176841 C 3466 Sicherheitsvorrichtung an Musikautomaten gegen unentgeltliches Auslösen des Spielwerks, gekennzeichnet durch die Waage in der Ruhelage unterstützende, durch das eingeworfene Geldstück ausgelöste Pendelhebel.17.5.02 (ZfI 22/1902 S.777)
Patente (für Max Otto Claus, Blumenstr. 28, Theodor Bruno Püttmann, Lange Str. 24 und Paul Robert Püttner, Lessingstr. 22)
o 85506 Vorrichtung zum Erregen von Saiten in mechanischen Musikwerken. 3.3.95 (ZfI 16/1896 S.323, Ausführlich mit Skizze ZfI 16/627):
o 87695 Vorrichtung zum Erregen von Saiten in mechanischen Musikwerken. Zusatz zu 85506. 24.10.95 (ZfI 16/1896 S.702)
Patente ( für Hans Eugen Curt Felix, Max Clauss und Theodor Bruno Püttmann)
o 95306 Notenschablonen und Notenwalzen für mechanische Musikwerke. 25.7.96 (ZfI 18/1897 S.75; ausführlich ZfI 18/1898 S.427: „Diese Einrichtung hat den Zweck, die (nicht vorgeschriebenen) Vortragspausen zum Ausdruck zu bringen und dem Musikvortrag den Eindruck der Gleichförmigkeit zu nehmen“)
o 95455 Dämpfervorrichtung für mechanische Musikwerke. 2.5.96 (ZfI 18/1897 S.97). ZfI 18/1898 S.399: Das neue an dieser Dämpfervorrichtung besteht darin, dass der Tonerzeuger vor und nach dem Erregen abgedämpft wird. Zu diesem Zwecke sind entweder zwei besondere Dämpfer für jeden Tonerzeuger vorgesehen, oder ein Dämpfer, der zweimal in Tätigkeit gesetzt wird. In der Patentschrift sind fünf verschiedene Ausführungsformen einer solchen Dämpfervorrichtung beschrieben.