Weigel, C.H.
Firmenname:
1895-1903  C.H. Weigel
Adressen:
1897                Reichsstr. 30
1898-1900      Hainstr. 6
1901-1903      Albertstr. 14
Verzeichnet im Leipziger Adressbuch:
1898-1903

Die Firma war 1898 zusammen mit 17 weiteren Großhändlern im „Verein Deutscher Musikwaaren-Grossisten“. Seit 1897 wurden hier aber auch Instrumente gebaut (gemäß einem Inserat ZfI 17/1897, S.532).

1899 gründete Weigel noch eine zweite Firma, ebenfalls in der Hainstraße, die →Leipziger Automatengesellschaft, musste diese jedoch nach einem Jahr wieder aufgeben.

Weigel scheint ein Feinmechaniker gewesen zu sein: „In feinen Automaten-Figuren ist die Firma … auf dem besten Wege, Paris Konkurrenz zu machen. Ihre Automaten bewegen sich so exakt und so naturgetreu, dass man unwillkürlich staunen muss über die Geschicklichkeit des Künstlers, der alle diese Wunder der Feinmechanik in dem Weigel’schen Atelier fertig stellt“. (ZfI 19/1899, S. 1040) Die Musikwerke bezog er möglicherweise von anderen Firmen. Weigels Patente und Gebrauchsmuster (siehe dort) behandeln auch stets diese seine Spezialität: bewegliche Figurenautomaten.

Eine eigene Konstruktion Weigels scheint das Streich-Orchestrion zu sein. Das Klavier ließ er möglicherweise von einem Klavierbauer liefern: „Herr C. H. Weigel zeigte uns ... auch einige eigene Schöpfungen auf instrumentalem Gebiete, so u.A. sein sogenanntes Streichorchestrion, das namentlich für Restaurationen gern gekauft wird“ (ZfI 19/1899, S. 1040). 

Firma in Daten:
  • 1895 erster Nachweis als Handelsfirma (Inserat ZfI 16/1895 S.141: Export Engros, Musterlager Reichsstr. 30. Billige Pianos, Komet Musikwerke, Kalliope Musikwerke).
  • 1897 Kontor und Musterlager nach Hainstr. 6 in größere Räume verlegt (ZfI 18/1897, S.47). Erster Eintrag ins LAB als Händler. In einem Inserat als Musikwerke-Fabrik bezeichnet (ZfI 17/1897, S.532)
  • 1898 von nun an zweimal im LAB angeführt, als Händler und Instrumentenmacher
  • 1899 Weigel gründet zusätzlich die →Leipziger Automatengesellschaft in derselben Straße
  • 1900 Konkursverfahren eröffnet am 21.8.00 (ZfI 20/1900, S.1009)
  • 1903 Schlussverteilung Konkurs (ZfI 24/1903, S.231)

  

 Bild: Inserat aus ZfI 17/1897 S. 532

Auszeichnungen:
  • 1899 Magdeburg Gastgewerbeausstellung: Gold und Ehrendiplom für ein elektrisches Orchester-Piano mit den gesetzlich geschützten leuchtenden Figuren (ZfI 19/1899, S.717)
Patente und Gebrauchsmuster:

Patente (für H. Weigel, Leipzig)

  • 96025 Verbindung zweier Musikwerke, welche durch Einwerfen eines Geldstückes nacheinander in Thätigkeit gesetzt werden. 15.8.1896 (ZfI 18/1898 S.263)

Gebrauchsmuster (für C. H. Weigel, Hainstr. 6)

  • 100226 W. 7325 Gekleidete Figuren, bei welchen in Verbindung mit mechanischen Musikwerken bestimmte Körpertheile durch im Innern der Figuren befindliche Glühlampen während der Spieldauer eines Musikstückes erleuchtet werden. 28.7.1898 (ZfI 18/1898 S.923) 

Gebrauchsmuster (für Hugo Weigel, Bayersche Str. 81)

  • 117161 W. 8606 Antriebsvorrichtung für eine Gruppe musizirender Figuren an mechanischen Musikwerken, bestehend aus einer durch Kegelräder und Treibkette mit dem Haupttriebwerk und den beweglichen Theilen der Figuren in Verbindung stehenden Excenterwelle. 27.5.1899 (ZfI 19/1899 S.837)
  •  119864 W. 8786 Selbstkassirender Musikautomat, bei welchem der Münzenfanghebel durch ein Gestänge mit der Auslös- bezw. Sperrvorrichtung des Musikwerkes verbunden ist. 18.7.1899 (ZfI 19/1899 S.997)