Dieses Unternehmen war ein bedeutender Zulieferer für selbstspielende Musikinstrumente. Es bestand aus einer Großhandlung und einer Fabrik für Klavier-, Orgel- und Harmoniumbestandteile. Deren hohe Qualität fand allgemein Anerkennung. So wurde z.B. in einem ausführlichen Artikel über Ventilleder die Firma Zacharias sehr gelobt (ZfI 28/1908 S.1090).
Im Laufe der Jahrzehnte hatte sich Produktionsprofil entsprechend den Veränderungen auf dem Markt für mechanische Instrumente immer wieder im Detail verändert: 1894 annoncierte die Firma „Piano-, Mechanik-, Klaviatur-, Orgel-Bestandteile“ (Inserat ZfI 15/1894 S. 151). 1905 inserierte man „Bestandteile für Piano-, Harmonium- und Orgelbau. Spezialität: sämtliche Leder, Gummituche, Filze... „ (Inserat ZfI 25/1905 S.826). Zur Ostermesse 1921 wartete das Unternehmen mit einer Ausstellung sämtlicher Bestandteile für Flügel, Pianos, Harmoniums, elektrische Pianos, Einbau-Pianos usw. auf. Als Neuheit präsentierte die Firma „eine Aufnahmewalze mit umwälzenden Vorzügen“. (ZfI 41/1921 S. 541). Schließlich listete der abgebildete Katalog aus den Jahren um 1930 die modernsten Notenkästen und Notengleitblöcke für pneumatische Instrumente.
Bilder: aus einem Verkaufskatalog der Firma von 1930
(*2.9.1848 Leipzig † 1.6.1921 Leipzig), Sohn des Tapezierermeisters Otto Zacharias, war nach seiner Lehre in einer Speditionsfirma bei verschiedenen Unternehmen tätig. 1892 übernahm er die Firma „W.Roscher Nachf.“, eine Großhandlung mit Piano-Bestandteilen, und brachte es zu großem Erfolg. Aus seiner Ehe mit Marie Zacharias geb. Hermann aus Gera-Reuß gingen fünf Kinder hervor. Nach einem Schlaganfall musste er sich nach 1904 auf die Tätigkeit im Geschäft beschränken, bis er im Dezember 1919 aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma ausschied.