Zacharias, P.
Firmenname:
1892-1939 P. Zacharias
Adressen:
1892-94          Mendelssohnstr.14 (Inserat ZfI 15/1894 S.151)
1903-10          Weststr.30
1911-14          Weststr. 26
1915-23          Weststr.28
1939                Inselstraße (LAB)
Verzeichnet im Leipziger Adressbuch:
1903-23, 1939

Dieses Unternehmen war ein bedeutender Zulieferer für selbstspielende Musikinstrumente. Es bestand aus einer Großhandlung und einer Fabrik für Klavier-, Orgel- und Harmoniumbestandteile. Deren hohe Qualität fand allgemein Anerkennung. So wurde z.B. in einem ausführlichen Artikel über Ventilleder die Firma Zacharias sehr gelobt (ZfI 28/1908 S.1090).

            Im Laufe der Jahrzehnte hatte sich Produktionsprofil entsprechend den Veränderungen auf dem Markt für mechanische Instrumente immer wieder im Detail verändert: 1894 annoncierte die Firma „Piano-, Mechanik-, Klaviatur-, Orgel-Bestandteile“ (Inserat ZfI 15/1894 S. 151). 1905 inserierte man „Bestandteile für Piano-, Harmonium- und Orgelbau. Spezialität: sämtliche Leder, Gummituche, Filze... „ (Inserat ZfI 25/1905 S.826). Zur Ostermesse 1921 wartete das Unternehmen mit einer Ausstellung sämtlicher Bestandteile für Flügel, Pianos, Harmoniums, elektrische Pianos, Einbau-Pianos usw. auf. Als Neuheit präsentierte die Firma „eine Aufnahmewalze mit umwälzenden Vorzügen“. (ZfI 41/1921 S. 541). Schließlich listete der abgebildete Katalog aus den Jahren um 1930 die modernsten Notenkästen und Notengleitblöcke für pneumatische Instrumente.

        

 

        

            Bilder: aus einem Verkaufskatalog der Firma von 1930

Firma in Daten:
  • 1892 Gründung durch Übernahme der Firma von Woldemar Roscher (ZfI 37/1917 S.312)
  • 1917 25-jähriges Geschäftsjubiläum der inzwischen angesehenen Firma. „Herr Paul Zacharias steht trotz seines Alters von fast 70 Jahren noch rüstig dem Unternehmen vor, unterstützt von seinen beiden Söhnen, welche sich zur Zeit im Heeresdienst befinden“. (ZfI 37/1917 S.312)
  • 1919 Ausscheiden Paul Zacharias; Firma weitergeführt von den Söhnen Erich und Alfred (ZfI 41/1921 S. 1040)
  • 1936 zur Frühjahrsmesse ausgestellt (ZfI 57/1936 S.182)
Personalien:
Zacharias, Carl Paul

 (*2.9.1848 Leipzig  † 1.6.1921 Leipzig), Sohn des Tapezierermeisters Otto Zacharias, war nach seiner Lehre in einer Speditionsfirma bei verschiedenen Unternehmen tätig. 1892 übernahm er die Firma „W.Roscher Nachf.“, eine Großhandlung mit Piano-Bestandteilen, und brachte es zu großem Erfolg. Aus seiner Ehe mit Marie Zacharias geb. Hermann aus Gera-Reuß gingen fünf Kinder hervor. Nach einem Schlaganfall musste er sich nach 1904 auf die Tätigkeit im Geschäft beschränken, bis er im Dezember 1919 aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma ausschied.

Literatur:
  • „Paul Zacharias †“, in: ZfI 41/1921 S. 1020.
  • „50 Jahre P. Zacharias in Leipzig“, in: ZfI 58/1937 S. 42.
  • Henkel, Hubert, Lexikon deutscher Zulieferbetriebe für die Klavierindustrie, Frankfurt/Main 2002, S. 272.