Leipziger Musikwerke EUPHONIKA
Firmenname:
1895 Otto Bergmann
1895-1911 Leipziger Musikwerke Euphonika AG
Produkte:
Handharmonikas
 
Euphonika
 

Euphonika: 1895 zur Herbstmesse wurde die Euphonika in verschiedenen Größen, in Bandoneon- und Konzertina-Form, neu präsentiert. Zur Funktionsweise ist überliefert, dass ein Glashütter Uhrwerk durch einen seitlichen Hebel aufgezogen wird, wodurch ein rundes Metallnotenblatt in Drehung gerät. Zwei Tasten bewirken das An- und Abstellen des Uhrwerkes. Wenn die Platte läuft und der „Spieler“ den Balg bewegt, werden die entsprechenden durchschlagenden Zungen in Schwingung versetzt. Durch „gefühlvolles“ Drücken und Ziehen des Balges ließ sich das Musikstück gestalterisch beeinflussen. Das Instrument war aufgrund des Glashütter Uhrwerkes relativ teuer (ZfI 15/1895, S.881). Die Ziehharmonika war ausgestattet „…mit 16 und 22 Tönen“ (ZfI 17/1897 S. 924).

Euphonika B: 1905 zur Ostermesse präsentierte man außerdem eine mechanische Ziehharmonika ohne Aufzug, ohne Uhrwerk, sehr billig (Inserat ZfI 25/1905, S. 562). 

                  

 

Organetten
 
Amorette
 

Ab 1896 inserierte das Unternehmen „Leierkästen mit 16,18,24 und 36 Stahltönen und patentierten  Metallnotenblättern“ (Inserat ZfI 17/1896, S.130). Zur Ostermesse 1897 offerierte das Unternehmen dann zwei neue „Drehinstrumente“ mit 44 und 72 Tönen. Der Antrieb der Platte erfolgte hier nicht von der Mitte, sondern von der Seite aus. Dadurch sei ein absolut regelmäßiger Gang gewährleistet. Durch die große Tonfülle wäre das Instrument geeignet für Tanzveranstaltungen (ZfI 17/1897, S.420). Ebenfalls ab 1897 stellte man Amoretten mit verschiedenen beweglichen Figuren und Spiegel-Effekten her, z.B. Amorette No 18 „Variete“ in Form einer Variete-Bühne mit sieben beweglichen Figuren (Inserat: ZfI 18/1898, S.443). Zur Herbstmesse 1902 zeigte die Firma auch 24-tönige Instrumente mit 12 Glocken (ZfI 22/1902, S.985). Ab 1912 erfolgte die Produktion von Amoretten bei →HOLZWEISSIG.

 

Im Katalog von HOLZWEISSIG von 1898 wurden folgende Modelle gelistet :

  • Nr. 16: 16 Stahlzungen, Plattendurchmesser 22,5 cm, für 8,55 Mark
  • Nr. 16F: wie Nr. 16, aber mit tanzenden, auswechselbaren Figuren, für 15 Mark
  • Nr. 16W: wie Nr. 16, in Form eines Dorf-Gasthauses, für 16,50 Mark
  • Nr. 18: 18 Stahlzungen, Plattendurchmesser 26,5 cm, für 12,75 Mark
  • Nr. 18D: 18 Doppel-Stahltöne (36 Zungen), Plattendurchmesser 26,5 cm, für 17,50 Mark
  • Nr. 24: 24 Stahlzungen, Plattendurchmesser 30,5 cm, für 18,50 Mark
  • Nr. 24D: 24 Doppel-Stahltöne (48 Zungen), Plattendurchmesser 30,5 cm, für 30 Mark
  • Nr. 36: 36 Stahlzungen, Plattendurchmesser 43 cm, für 37,50 Mark
  • Nr. 36 D: 36 Doppel-Stahltöne (72 Zungen), Plattendurchmesser 43 cm, für 45 Mark; die damals größte Organette mit runden Notenblättern (Inserat ZfI 17/1897, S.753 mit Bild)
    Bild: Katalog HOLZWEISSIG von 1906/7; hier sind dieselben Modelle aufgeführt zu etwas höherem Preis.

Drehorgel mit Schubkarren: 1904 zur Ostermesse offerierte das Unternehmen eine Drehorgel mit Schubkarren als Spielzeug (ZfI 24/1904, S.477).

Nr. 108 Amorette-Straßendrehorgeln: 1898 präsentierte man neu die Amorette No. 108 mit 108 Zungen, dreichörig, mit Piano- und Fortezug und Tremulant, für Säle und als Straßen-Drehorgel (Inserat: ZfI 18/1898, S.443).

Organetten
 
Euphonika-Orchestrion
 
 

Ab 1901 annoncierte die Firma das elektrische Orchestrion Euphonika mit 48 Zungen, 20 Zinnpfeifen, Pauken, Trommel, Becken, Glockenspiel von 10 Glocken; „…mit Bremsvorrichtung, die es ermöglicht, in jedem beliebigen Tempo spielen zu lassen“. Es funktionierte mit runder Lochplatte aus Zinkblech, „wodurch sich eine große Auswahl von Musik bei billigem Preise beschaffen lässt“. Als Antrieb fungierte ein E-Motor (Inserat ZfI 21/1901, S.508). 

Bild: Inserat aus ZfI 22/1901 S. 74

Schlaginstrumente
 
Glockenspiel
 

 

Zur Herbstmesse 1906 präsentierte man ein 12-töniges Glockenspiel (ZfI 26/1906, S.1063). Hierzu hatte man das Gebrauchsmuster 275345 eintragen lassen (siehe Firma/Patente).

 

Flötenwerke
 
Orchestrion
 

1899 präsentierte man neu ein kleines Orchestrion mit rundem Notenblatt (billig in der Herstellung) als Kombination von Harmoniumzungen und Orgelpfeifen. Das zum Tanzen besonders empfohlene Instrument beschrieb man als sehr laut und im Tempo regulierbar. In einem  Kommentar dazu hieß es, es sei noch ein „Versuchsinstrument“ und unbedingt zu verbessern. So könne man die Pfeifen sanfter intonieren und alles möglichst eine ganze Tonlage tiefer arrangieren (ZfI 19/1899, S.535).