1872-1887 | Ernst Holzweißig |
1887-1939 | Ernst Holzweißig Nachf. |
Eine fast unüberschaubare Zahl an „musizierenden“ Püppchen, Tieren, Fotoalben, Bildern, Stühlen, Karaffen usw. sind in den reich bebilderten Verkaufskatalogen der Firma (Jahrgänge 1898, 1906/7 und 1925 im Archiv des Museums) gelistet. Viele dieser Artikel wurden in Thüringen oder Paris eingekauft (ZfI 24/1904 S. 1029), jedoch gab es ab 1901 auch eigene Fabrikate. Als Tonquelle diente meist eine kleine bestiftete Metallwalze mit Stahlkamm, aber auch z.B. ein Kalliope-Musikwerk mit Lochplatte (→Kalliope Musikwerke). 1897, anlässlich der sächsisch-thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung in Leipzig, präsentierte die Firma Haushalts-Gegenstände, Kinder-Möbel und Fantasie-Artikel mit Musik, außerdem Musik-Automaten. 1901 inserierte man „Vom Haus selbst gefertigte Schaustücke (Figuren-Automaten)“: Zauberer, Schlangenmensch, Clown-Trio und Seilläufer. Neu hinzu kam eine arabische Bauchtänzerin mit 216-tönigem Kalliope-Musikwerk (ZfI 22/1902, S.983). Unter der Bezeichnung „Lipsia“ (siehe Warenzeichen Lipsia Nipp) wurden möglicherweise Stimmenkamm-Musikwerke mit Lochplatten von 45 cm Durchmesser gefertigt oder verkauft (Ord-Hume 1995 S. 221). Bild: aus dem Verkaufskatalog HOLZWEISSIG 1925 |
Im Weltadreßbuch von Paul de Wit (Leipzig 1912) erwähnt man dieses Unternehmen als „Fabrik von Amorette-Drehorgeln“. Diese Spezialitäten der damals nicht mehr existierenden Firma →Leipziger Musikwerke EUPHONIKA (Modelle siehe dort) waren Organetten mit 16-72 Stahltönen und patentierten Metallplatten.
Spätenstens 1916, nach dem Ende der Firma Leipziger Musikwerke PHÖNIX, hatte HOLZWEISSIG auch deren Organetten-Produktion übernommen und bis um 1926 (letztes Inserat) fortgesetzt (Details zu den einzelnen Modellen siehe PHÖNIX). Eine Notiz von 1920 belegt die eigene Anfertigung von Phönix-Drehorgeln in acht Modellen (ZfI 40/1920, S.551). Zur Herbstmesse 1920 wurde berichtet: „Die „Diana“-, „Intona“-, „Ariosa“- und „Phönix“-Drehorgeln, welche die Firma seit Jahren selbst baut, sind nach wie vor begehrt“ (ZfI 41/1920 S. 85). Noch 1924 annoncierte das Unternehmen “Phönix-Drehorgeln Lucia, Diana, Intona, Ariosa … eigener Fabrikation” (Inserat ZfI 44/1924, S. 459), in einem Inserat von 1926 erschien nur noch “Diana” (Inserat ZfI 47/1926, S. 197).
Der tragbare Kinder-Leierkasten mit 14 Tönen und Metallplatte wurde 1925 von HOLZWEISSIG verkauft.