Original Musikwerke Paul Lochmann
Firmenname:
1898-1900 Gebr. Lochmann
1900-1916 Original Musikwerke Paul Lochmann GmbH                                              
ab 1916 Lochmann-Werke GmbH
Produkte:
Stimmenkamm-Musikwerke
 
Original
 

„Original“: Von Anbeginn waren Stimmenkamm-Musikwerke „Original“ mit Lochplatten die Spezialität der Firma. Als Besonderheit galt im Jahre 1899 folgende Neuerung: „Lochmann’s Original-Musik-Automaten sind durch eine Stahldrahteinlage am Rande außerordentlich stabil gemacht...“ (Inserat ZfI 19/1899, S.1047). Viele Typen stattete man mit zusätzlichen Effekten wie Schlaginstrumenten aus. Anlässlich der Ostermesse 1901 berichtete man, dass die bisherigen Glocken und Platten durch Röhren ersetzt wurden, welche „einen ungemein harmonischen, sich mit den Tönen des Stahlkammes sehr schön verbindenden Klang“ ergaben (ZfI 21/1901, S.438).

 „Original“-Schatullen, Modelle (Entsprechend einem Verkaufskatalog der Firma Bon von 1904, in: Das Mechanische Musikinstrument 52/1991 S. 43 f.): 

  • Nr. 20: 20 Töne, Kurbel in der Mitte, Plattendurchmesser 13 cm (20 Mark)
  • Nr. 30: 30 Töne, Kurbel in der Mitte, Plattendurchmesser 18 cm (32 Markk)
  • Nr. 40: 41 Töne, Kurbel in der Mitte, Plattendurchmesser 21 cm (42 Mark, mit Zither-Vorrichtung 46 Mark)
  • Nr. 50: 48 Töne, Plattendurchmesser 58 cm (64 Mark, mit Zither-Vorrichtung 70 Mark)
  • Nr. 48D: 96 Töne (= 48 Doppeltöne), Temporegulierung, Plattendurchmesser 28 cm (100 Mark, mit Zither-Vorrichtung 108 Mark)
  • Nr. 60: 60 Töne, Tempo-Regulierung, Plattendurchmesser 39 cm (108 Mark, mit Zithervorrichtung 116 Mark)
  • Nr. 60D: 120 Töne (= 60 Doppeltöne), Plattendurchmesser 39 cm (140 Mark, mit Zithervorrichtung 150 Mark)
  • Nr. 68: 60 Töne und 8 Klangröhren, auf Wunsch 8 Glocken, Tempo-Regulierung, Plattendurchmesser 43 cm (160 Mark, mit Zither-Vorrichtung 172 Mark)
  • Nr. 128: 120 Töne, 8 Klangröhren, 8 Glocken, Plattendurchmesser 43 cm (192 Mark, mit Zithervorrichtung 204 Mark); 1900 zur Ostermesse präsentiert (ZfI 20/1900, S.492). 
 

„Original“-Stand- und Wandautomaten: Modelle

  • Nr. 128: 120 Töne und 8 Klangröhren, Plattendurchmesser 43 cm (250 Mark)
  • Nr. 172: 160 Töne und 12 Metallplatten oder Glocken, Plattendurchmesser 62 cm (380-590 Mark); 1900 zur Ostermesse präsentiert (ZfI 20/1900, S.494).
  • Konzert-Original Nr. 300: 1904 offerierte man als Neuheit diesen Spielschrank mit Gewichtsaufzug, 160 Töne, 12 Klangröhren und Schlagzeug (Becken, Pauke, Trommel), Plattendurchmesser 74 cm, auch mit Schallplatten-Instrument lieferbar (900 Mark) (Inserat ZfI 24/1904 S. 417) 

    Bild: Inserat aus ZfI 24/1904 S. 417: oben links Automat Nr. 300

 

Klavier-Orchestrions
 
Original Orchestrion
 
 

Original-Konzert-Piano Nr. 350: 1903 zur Michaelis-Messe präsentierte man ein automatisches Klavier mit großer Stahlnotenscheibe, Gewichtsaufzug, mit 80 Tönen, 12 Metallröhren, Pauke, Trommel, Becken. Der Stahlkamm war auch auf Zithereffekt eingerichtet (ZfI 23/1903, S.446 und 978). Nach Wunsch ließ es sich mit einem Schallplatten-Instrument kombinieren (ZfI 24/1903, S.108). In einem Verkaufskatalog von 1906/07 wurde es angeboten mit 80 zweichörigen Klaviertönen, 10 Klangröhren, Trommel, Pauke und Becken. Nach vollem Aufzug konnte die Spieldauer 15 Minuten betragen. Der Preis betrug 1250 Mark (Katalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 11). Plattendurchmesser: 81 cm.

Bild: aus dem Verkaufskatalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 12

 

Original-Konzert-Pianos Nr. 200 und 250: 1905 zur Ostermesse stellte man diese Automaten aus (ZfI 25/1905, S.479). Gemäß einem Inserat handelte es sich um besonders billige Konzert-Automaten: Nr. 200 ohne und Nr. 250 mit Schlagzeug (Inserat ZfI 25/1905 S. 218). Laut einem Verkaufskatalog von 1906/07 hatten die Automaten folgende Ausstattung: Nr. 200: 64 zweichörige Klaviertöne, 10 vernickelte Klangröhren. Nr. 250: zusätzlich Becken, Pauke, Trommel. Nr. 200 kostete 750, Nr. 250 kostete 1000 Mark (Katalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 9). Plattendurchmesser Nr. 200: 66 cm, Nr. 250: 71 cm.

Bild: aus dem Verkaufskatalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 10

 

Original-Orchesterpiano Nr. 400: 1906 zur Frühjahrsmesse wurde dieser Automat, mit Metallplatte funktionierend, neu eingeführt (ZfI 26/1906, S.525). Es war ausgestattet mit vibrierenden Hämmern, runden Stahlplatten ohne Zähne, Gewichtsaufzug, feinster Nuancierung für forte und piano (ZfI 26/1906 S. 470). Im Verkaufskatalog von HOLZWEISSIG von 1906/07 gab es den Automaten für 1500 Mark, war also teurer als die übrigen „Original“-Orchesterpianos. Das mochte an der Klangfarbe liegen: „Dieses Saiteninstrument mit durchaus neuer und eigenartiger Anschlagsmechanik und mit vorzüglicher Pianoraste ermöglichte es, die zarteste Streichmusik und den edelsten machtvollsten Orgelton zu Gehör zu bringen“ (S. 14). Plattendurchmesser: 81 cm.

Bild: Inserat aus ZfI 26/1906 S. 589

 

Original-Musik-Automat Nr. 450: Im Verkaufskatalog der Firma HOLZWEISSIG von 1906/07 wird es als Neuheit vorgestellt und enthielt folgende Ausstattung: 52 Klaviertöne mit „vibrierenden“ Hämmern und Klangröhren; mit runden Stahlplatten ohne Zähne, erhältlich für 680 Mark, Plattendurchmesser 66 cm.

Bild: aus dem Katalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 13

 

Original-Orchestrion Nr. 500: 1906 zur Herbstmesse wurde es neu präsentiert (ZfI 26/1906, S.1063). Es hatte 80 Töne mit schnell schwingenden (vibrierenden) Hämmern, Trommel, Pauke und Becken und lief mit runder Stahlnotenscheibe ohne Zähne und Gewichtsaufzug. „Bei vollem Aufzuge spielt das Instrument 7 Stücke, was einer Spieldauer von etwa 12 Minuten entspricht“. Er kostete 1500 Mark (Katalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 16), Plattendurchmesser 81 cm.

Bild: aus dem Verkaufskatalog HOLZWEISSIG 1906/07 S. 17

 

Original-Tanz-Automat Nr. 100: Der 1907 offerierte Tanz-Automat hatte „komplettes Schlagzeug“, vibrierende Hämmer, runde Stahlnotenscheiben ohne Zähne (Inserat mit Bild ZfI 27/1907, S. 908).   

Bild: Inserat aus ZfI 27/1907 S. 908

 

 

Original-Walzen-Orchestrion Nr. 1: Dieses 1907  eingeführte Orchestrion funktionierte mit hohlen Stahlwalzen (Inserat mit Bild ZfI 28/1907, S.144). In einem gewalzten Stahlblech-Zylinder sind wie bei der Blechplatte Löcher eingestanzt. Der Herstellerpreis war weniger als halb so hoch wie bei einer Stiftwalze. 

Bild: Inserat aus ZfI 28/1908 S. 144

 

 

Klavier-Orchestrions
 
Romania
 
      Ab 1913 produzierte das Unternehmen dieses Walzen-Orchestrion mit elektrischem oder Gewichtsantrieb: mit 61 Klavis, Mandoline, Xylophon, Kastagnetten, Schlagzeug (ZfI 33/1913, S.1423).

 

Klavier-Orchestrions
 
Hansa
 
      Ab 1913 produzierte das Unternehmen dieses Walzen-Orchestrion mit elektrischem oder Gewichtsantrieb: Hansa billiger als Romania, mit 52 Klavis (35 Klavier- und 18 Xylophontöne) (ZfI 33/1913, S.1423).

 

Klaviere und Vorsetzer
 
Original-Orchester-Klavier
 

Original-Orchester-Klavier Nr. 50 und 60: Ab 1910 produzierte man Kunstspielklaviere mit Hohlwalze (vgl. Goldhoorn/ Schmitz S. 39). 1912 präsentierte die Firma dieses kleine Klavier mit Walze und seitlicher Kurbel in der Zeitung (vgl. Inserat ZfI 32/1912 S. 1271). Die Klaviere gab es auch mit elektrischem Anschluß. Im Weltadreßbuch der Klavierindustrie von Paul de Wit (Leipzig 1912) findet sich auch der Eintrag „Elektrische Klaviere“. 1913 erscheint als Neuheit das Walzenpiano Nr. 60 mit Mandoline, Pauke, Trommel, Becken und Triangel. Die Walzen fassen 7 Musikstücke mit 48 Walzertakten. 

  

Bild: Inserat aus ZfI 32/1912 S. 1271